Gesellschaftliche Integration
von Menschen mit Behinderungen

Ein Carport entsteht

UNSERE ARBEITSFÖRDERBEREICHE

Afb-Verbund Gransee – Konzept

Kurzinformationen
zum Arbeitsförderbereich im Verbund Gransee

mit dem Standorten
Hirtenstr. 1b
16775 Gransee
und
Nagelstr. 1
16775 Gransee,

sowie:
Haus Wentowsee, Hauptstr. 29,
16775 Gransee / Ortsteil Seilershof
und
Haus Kienheide, Neue Sieldung 10
16775 Großwoltersdorf / Ortsteil Wolfsruh

Mit dieser Information wollen wir Ihnen einen Einblick geben in die Angebote des Arbeitsförderbereichs unserer Wohnstätte „Haus Geronsee“ mit seinen drei Standorten.

Träger der Wohnstätte ist der GIB e. V., Gesellschaftliche Integration von Menschen mit Behinderungen. Der GIB e. V. ist ein mildtätiger Verein, der ein lebenslanges Wohn-, Arbeits- und Betreuungsangebot bietet für erwachsene Menschen mit Intelligenzminderung.

Bei der Gestaltung der Lebensräume für die Betreuten richten wir uns nach dem Normalisierungsprinzip. Unser Ziel ist es, höchst individuelle Betreuungsformen zu finden, die den bei uns lebenden Menschen die größtmögliche Teilnahme an der Gesellschaft gewährleisten.

Betreute, die in den Wohnstätten des GIB e. V. leben, können auf Grund ihrer Intelligenzminderung und psychischen Erkrankungen ganz überwiegend nicht in eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) integriert werden. Es gibt daher einen eigenständigen Arbeitsförderbereich (Afb). Auch personell besteht eine Trennung zwischen den Mitarbeitern, die in den Gruppen des Wohnbereiches beschäftigt sind und den Mitarbeitern des Arbeitsförderbereichs. Durch diese Maßnahmen ist das fachlich allgemein anerkannte Zwei-Milieu-Prinzip gewährleistet.

Die Integration in den Arbeitsförderbereich bzw. der Besuch einer WfbM ist für alle Betreuten verbindlich. Der Arbeitsförderbereich ist für alle Betreuten der Wohnstätte, die keine WfbM besuchen, montags bis freitags von 9 – 15 Uhr geöffnet. In dieser Zeit gibt es ein gemeinsames Mittagessen der Beschäftigten. In Ausnahmefällen wird in Abhängigkeit von der psycho-physischen Konstitution des einzelnen Beschäftigten von der genannten Kernbeschäftigungszeit abgewichen werden.

Die Arbeit basiert auf einer förderdiagnostischen Grundlage. Dies bedeutet: die Orientierung an den Kompetenzen der Betreuten sowie das Erkennen besonderer Fähigkeiten und Stärken.

Daraus folgt eine personenbezogene Gestaltung der Arbeit. Dies gemäß dem Wortursprung (mittel-/althochdeutsch) „vürdern“ = weiter voran bringen, helfend bewirken, dass sich jemand entfalten und entwickeln, Fortschritte machen kann.

Als didaktisches Grundmuster dient die situationsorientierte Methodik, hervorgehend aus dem Zusammenhang von Lebens- und Lernsituation.

Beispiele: Im Zimmer eines Bewohners wird eine neue Garderobe benötigt, so wird mit ihm die Herstellung geplant und realisiert oder nach einer Reise wird ein Bilderrahmen für die Urlaubsfotos angefertigt.

Zur Realisierung solcher Arbeiten bedarf es der Schaffung vielfältiger personenbezogener Hilfskonstruktionen, damit der Beschäftigte die einzelnen Teilschritte eigenständig durchführen kann.

Hierbei soll der Beschäftigte schon in die Fertigung der Hilfskonstruktionen mit einbezogen werden. Am Beispiel „Bohren“ bedeutet dies, dass neben einer Ständerbohrmaschine Einspann- und Fixiervorrichtungen für das Werkstück erforderlich sind, um ein selbstständiges Bohren zu ermöglichen.

Es soll keine betreute Beschäftigung, sondern lebenspraktisches Arbeiten und daraus resultierendes Lernen erfolgen.

Weitere inhaltliche Schwerpunkte sind:
Eine entsprechende Außenorientierung, wie z.B. die Besorgung von Material in der Holzhandlung, Naturmaterial in Wald und Wiese, Gärtnerei usw., Lerngänge/Besichtigungen, wie z.B. Museen oder Betriebe etc., runden das Angebot ab.

Im Rahmen der Möglichkeiten können auch kleinere Arbeiten im Sinne einer „Dienstleistung“ für das Unternehmen erbracht werden, wie z.B. Reparaturen oder Essenszubereitungen für Gäste.

Zusätzlich wird gruppenübergreifend eine reittherapeutische Gruppe angeboten.

Im Folgenden werden die verschiedenen Gruppen des Afb beschrieben, wie sie derzeit an den Standorten Hirtenstraße, Nagelstraße und Haus Wentowsee bestehen.

Mit den verschiedenen Standorten lässt sich in noch besserer Form das Zwei-Milieu–Prinzip mit Trennung von Wohnen und Arbeit realisieren, indem Betreute, für die dies angemessen ist, den Afb an einem anderen Standort besuchen.

Alle Räumlichkeiten sind abhängig vom Baujahr entsprechend DIN 18025 bzw. 18040 barrierefrei.

Standorte Hirtenstraße:

Die Hirtenstraße liegt unmittelbar an der Stadtmauer der Stadt Gransee, die ca. 5.000 Einwohner hat. Das Gelände ist mit 8.000 m2 großzügig bemessen und bietet neben dem Gebäude für die Wohnstätte Platz für eine kleine Freilichtbühne, Tierställe, Zier- und Nutzgarten sowie vielfältige Freizeitaktivitäten.
Insgesamt drei Gebäude befinden sich auf dem Gelände. Zum einen die Wohnstätte. In zwei Gebäuden gibt es ebenerdig Räumlichkeiten für die interne Tagesstruktur, den Arbeitsförderbereich (Afb) sowie einen großen Multifunktionsraum.
Der Afb ist mit handwerklichen und maschinellen Einrichtungen für die Arbeitsangebote der einzelnen Arbeitsgruppen ausgestattet. Darüber hinaus gibt es eine Versorgungsküche für die Zubereitung der Mahlzeiten von Montag bis Freitag während der Beschäftigungszeit.

Standort Haus Wentowsee:

Die Häuser befinden sich in der Hauptstraße 29 im Granseer Ortsteil Seilershof. Seilershof ist ein ruhiges Dorf mit rund 170 Einwohnern, ca. 10 km von Gransee entfernt in unmittelbarer Nähe der B 96.

Auf diesem Gelände befindet sich die zweigeschossige Wohnstätte. Für den Afb gibt es ein ebenerdiges Gebäude, das in großzügigen Arbeitsräumen für 14 Beschäftigte differenzierte Beschäftigungsangebote bietet.

An den Standorten Hirtenstr. und Haus Wentowsee gibt es mehrere Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

Arbeitsgruppe Küche
Die Gruppe ist für den Einkauf und die Zubereitung des Mittagessens im Arbeitsförderbereich zuständig. Dazu gehören alle vor- und nachbereitenden Arbeiten, die Verteilung des Essens und der Abwasch des Geschirrs. Weiterhin übernimmt die Gruppe die Verpflegung bei Veranstaltungen.
Zusätzlich betreibt die Arbeitsgruppe Küche einen eigenen Kräutergarten, in dem Kräuter für die Speisenzubereitung angepflanzt, gepflegt und geerntet werden. In kleinerem Umfang wird auch Gemüse angebaut. Zu den beschriebenen Arbeiten werden ergänzend kreative Arbeiten angeboten.

Arbeitsgruppe Hauswirtschaft
Sie ist verantwortlich für die Reinigung der im gesamten Afb getragenen Arbeitskleidung und der Nutzwäsche. Darüber hinaus werden hier Großwäscheteile wie Bettdecken, Kopfkissen, Bettwäsche und Handtücher aus dem Wohnbereich gewaschen. Die Schmutzwäsche wird von den Beschäftigten aus den Wohngruppen abgeholt, gereinigt, getrocknet, zusammengelegt und am Nachmittag schrankfertig in die Wohngruppen zurückgebracht.
Zusätzlich werden in der Arbeitsgruppe Kreativarbeiten wie Bastel-, Druck-, Web-, Dekorations- und Näharbeiten angeboten.

Arbeitsgruppe Garten
Aufgabenschwerpunkt ist die Pflege und Gestaltung des Gartens sowie die Pflege der Pflanzen und Sträucher auf dem Gelände. Des Weiteren unterstützt sie den Hausmeister bei Mäharbeiten, bei der Laubbeseitigung und im Winter beim Schnee schieben. Bei schlechtem Wetter werden Gartengeräte gepflegt und repariert. Zusätzlich werden Arbeiten mit dem Material Holz oder Naturmaterialien angeboten, um u.a. für den Sinnes- und Nutzgarten dekorative Elemente und Blumenkübel herzustellen. Es werden Reparaturarbeiten an Möbelstücken im Afb und Wohnbereich ausgeführt, Schutzvorrichtungen aus Holz für elektronische Medien hergestellt oder auch Kleinmöbel wie Regale angefertigt. Hinzu kommt die Pflege der Freilichtbühne. Regelmäßig werden Einkaufsfahrten zwecks Materialbeschaffung durchgeführt. Zudem gehört die Reinigung und Pflege des hauseigenen Busses in den Verantwortungsbereich der Arbeitsgruppe.

Arbeitsgruppe Tierversorgung/Holzbearbeitung
Ein Arbeitsschwerpunkt ist die Pflege und Versorgung der Tiere. Dazu gehören die Fütterung, die Fellpflege, das Reinigen der Ställe und Ausläufe, des Weiteren die Beschaffung von Futtermitteln durch Mähen von Grasflächen, das Einlagern von Heu und Stroh sowie das Einkaufen in einem Agrar-Laden. Die Pflege und Reparatur der Zaunanlagen gehören ebenfalls dazu.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist das Bearbeiten von Holz. Regelmäßig werden defekte Möbel der Betreuten repariert, gelegentlich auch Möbel und Gestaltungselemente neu angefertigt.

Standort Nagelstraße:

Arbeitsgruppe Keramik / Nähen
Diese Arbeitsgruppe ist im Kreativ-Bereich, vorwiegend mit Aufbau- und Guss-Keramik beschäftigt. Mit Hilfe von Gipshalbschalen werden individuelle Stücke, beispielsweise Vasen, Krüge, Schalen, Tiernachbildungen usw. gefertigt, die praktischen und/oder dekorativen Charakter haben. Ziel der Arbeitsgruppe ist, das Kennen lernen des Arbeitsmaterials Ton und die Nutzung der kreativen Ressourcen der Beschäftigten.
Zweiter Schwerpunkt ist die Arbeit mit Stoffen. In der Werkstatt werden neben Patch-Work-Arbeiten auch Reparaturen an Kleidungsstücken der Betreuten ausgeführt. Diese werden durch die Bezugsbetreuer des Wohnbereiches in Auftrag gegeben. Ergänzt wird das Beschäftigungsangebot durch Basteln mit verschiedenen Materialien, sowie Malen.

Unser Beschäftigungsangebot richtet sich an Betreute der Hilfebedarfsgruppen IV und V nach Metzler, die wegen ihrer Besonderheiten nicht in eine WfbM aufgenommen werden.

Grundlage für das Gesamtentgelt sind die Verträge, die zwischen dem GIB e. V. und dem zuständigen Träger der Sozialhilfe geschlossen wurden. Das Gesamtentgelt richtet sich dabei nach der jeweiligen Hilfebedarfsgruppe. Unterschieden wird ferner, ob der Betreute eine externe Fördergruppe oder Werkstatt besucht bzw. an der internen Tagesstruktur (Afb) des GIB e. V. teilnimmt. Letzteres ist im Afb Gransee durchgängig der Fall.

Wir haben Ihnen auf diesen Seiten einen Überblick über unser Angebot gegeben. Ausdrücklich weisen wir darauf hin, dass Ihnen mit der Kurzinformation nur eine Zusammenfassung der Leistungen und Angebote vorliegt; maßgebliche rechtliche Bedeutung haben hingegen unsere jeweils aktuelle Leistungs- und Entgeltvereinbarung mit dem Landkreis Oberhavel, Fachbereich Soziales, der Wohn- und Betreuungsvertrag sowie das offizielle Konzept der Wohnstätte. Diese können in der Wohnstätte eingesehen werden, gerne händigen wir Ihnen diese auf Wunsch auch aus.

Selbstverständlich beraten wir Sie ausführlich in einem persönlichen Gespräch, in dem wir alle bestehenden Fragen detailliert beantworten und versuchen, gemeinsam eine angemessene, individuelle Betreuungsform zu finden. Wir stehen Ihnen jederzeit gern mit Rat und Tat zur Verfügung, freuen uns aber auch auf Ihre Anregungen.

Erik BoehlkeKatja Schönherr
VorstandsvorsitzenderWohnstättenleitung

Kontakt

Afb im Verbund Gransee

Hirtenstraße 1b
16775 Gransee

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