15.09.2022
25 Jahre GIB
Drei Gründe zum Feiern
25 Jahre GIB e.V., das Haus der GIB-Stiftung und die Übergabe des Staffelstabs an den neuen GIB-Vorstand. Am 15. September 2022 gab es gleich drei Gründe zu feiern.
Auf die Frage, was es zu feiern gebe, sagte Erik Boehlke vom Podium aus der 200 Gäste zählenden Festgesellschaft: „Das hier ist der Anfang vom Ende. Nämlich von unserem Ende hier als aktive Gestalter im Unternehmen“.
Vor 25 Jahren hatten Ernestine Brauns und Erik Boehlke den GIB e.V. gegründet und mit ihm Lebens- und Arbeitsräume für Menschen geschaffen, die wegen ihrer komplexen Behinderungen und herausfordernden Verhaltensweisen bis dahin selbst von der Behindertenhilfe ausgegrenzt wurden. 25 Jahre später ist es GIB gelungen, mit dem MZEB (Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderungen) erneut Pionierarbeit zu leisten und eine große Lücke in der medizinischen Versorgung dieser Menschen zu schließen.
Am 15. September 2022 feierte GIB also ein Triple: Das 25-jährige Bestehen des GIB e.V., die Fertigstellung des Hauses der GIB Stiftung mit dem Medizinischen Zentrum für Erwachsenen mit Behinderungen und die Übergabe des Staffelstabs von Ernestine Brauns und Erik Boehlke an den neuen GIB-Vorstand: Katja Schönherr (Mitarbeiter- und Qualitätsmanagement), Dr. Nils Freundlieb (Ärztlicher Leiter des MZEB) und Sebastian Finkler (Finanzen).
„Ohne Sie wären alle meine Vorhaben Schall und Rauch“, formulierte Erik Boehlke seinen Dank an alle Mitarbeitenden. Sie trügen dafür Sorge, das Leitbild vom Betreuten im Zentrum aller Arbeit tagtäglich in die Praxis zu übertragen.
Nils Freundlieb stellte die besondere Arbeit Erik Boehlkes heraus und formulierte daraus seine eigene Vision: "Herr Boehlke, Sie haben es geschafft, die Personen hier auf einer sehr persönlichen Ebene einzubinden und jeden in seinem So-Sein zu begreifen und in seinem So-Sein für die gemeinschaftliche Idee zu begeistern. Und uns alle damit einzufangen. Ich hoffe, dass wir diesen Glauben, diese Priorisierung, den persönlichen Kontakt mit jedem Einzelnen unabhängig von den Fähigkeiten und Eigenschaften, die jeder von uns hat, aufzugreifen und ihn mitzunehmen auf dieser GIB-Welle. Ich hoffe, dass wir das auch die nächsten 25 Jahre schaffen werden.“
Das Video zeigt das hier zitierte Podiumsgespräch in einem 9-minütigen Zusammenschnitt.
05.07.2022
Unter den Linden oder „Wie schmeckt mein Zuhause?“
Kräuterspaziergang
02.03.2022
Trauer um Micha Rabuske
Unser musikalischer Wegbereiter
Wir trauern um Micha Rabuske. Er verstarb am 2. März 2022 für uns alle völlig unerwartet. Musik war seine Sprache. Mit ihr hat er es immer wieder geschafft, Menschen musikalische Türen ins Leben zu öffnen. Wir vermissen ihn sehr.
Eine Rikscha biegt in den Tuchmacherweg. Voll beladen und behängt mit allem, was einen Ton von sich geben kann. Ein fahrender Händler, den wir von Reisen in andere Ecken dieser Welt kennen. Micha Rabuske, der Rikschafahrer, hat den Klangreichtum dieser Welt immer dabei. Musikalische Arbeit, nennt er, was er bei GIB macht, Arbeiten im musikalischen Kosmos, in den alle eintauchen, die mit ihm auf die musikalische Reise gehen. Trommeln, Bongos, Djemben, Maracas, Klangschalen, Schellen und Glocken in allen Formen und Farben. Fast alle Betreuten haben sie gespielt, gemeinsam mit Micha Rabuske, in der Gruppe oder in Einzelstunden. Mit ihnen suchte er Wege in die Musik.
Die Individualität der Musizierenden war Micha Rabuskes Ansporn in der musikalische Begegnung. In einem Bericht über das Musizieren mit einer Dreiergruppe schrieb er: „Herr M. hat Vorlieben für synkopisches Spiel, grundtönigen Sound. Wir beide gäben ein prächtiges orientalisches Duo. Aber: Da sind eben noch die Klänge einer deutschen Hausfrau und der Spielerin vom Balkan, die sich irgendwo in afrikanischen Techniken polyrhythmisch verwoben haben: Schnell, Quintenklang, gerade und lautstark. Da wollen die musikalischen Säfte oft nicht fließen. Es sei denn, Herr M. entscheidet sich, seine Stimme kontrapunktisch dagegen zu spielen. Das erschafft dann eine musikalische Gestalt der Extraklasse. Dann berührt die Gruppe musikalisches Terrain, in das ich mich sonst nur mit sehr kompetenten Profis begebe. Ich muss dann Herrn Ms Stimme mit meinem Spiel verdoppeln, anregen und kommentieren.“
Micha Rabuske fand mit jeder und jedem einen Weg. Mit Herrn H., einem Betreuten, für den Angebote stets engmaschig und äußerst passgenau maßgeschneidert sein müssen, tat er dies im wahrsten Sinne des Wortes: Er unternahm gemeinsame musikalische Spaziergänge. Darüber schrieb er: „Diese Spaziergänge im Garten finden bei Wind und Wetter zu jeder Jahreszeit statt. Seine Gangunsicherheit erfordert eine Stütze von meiner Seite […] Ich bemühe mich, das Thema Nähe und Distanz sehr aufmerksam zu gestalten. Denn ich mute Herrn H. einiges zu, wenn wir den dritten Teilnehmer unseres Spaziergangs einladen: Die Musik.“
Am 2. März verstarb Micha Rabuske für uns alle völlig unerwartet. Er hat vielen Betreuten eine musikalische Tür ins Leben geöffnet und GIB-Mitarbeitenden diese Tür gezeigt. Sein Vermächtnis an uns ist, sie offen zu halten. Er wird uns fehlen.
Das kurze Video ist eine der wenigen Filmaufnahmen die es von Micha Rabuskes Arbeit bei GIB gibt. Sie entstanden für einen Film, in dem Betreute durch ihre Wohngruppe oder ihren Arbeitsförderbereich führen. In diesem Ausschnitt stellt Mandy P. Micha Rabuske vor.
15.10.2021
Richtfest Haus der GIB-Stiftung
All denen, die trotz Wind, Wetter und Coronakrise in weniger als einem Jahr den Rohbau des MZEB errichtet haben, setzte der Kran heute die Krone des Richtkranzes auf.
Der Rohbau ist fertig, das Dach über dem letzten Stockwerk geschlossen. Nun beginnt das Warten. Warten auf Thilo Warlich aus einer hohen Etage von HOCHTIEF. Regen kündigt sich an. Bauleiter Guido Rombinsky übernimmt das Wort. „Mit dem feur'gen Saft der Reden, will jedermann die Ehr' ich geben, wie sich's nach altem Brauch gebührt, wenn so ein Bau ist ausgeführt“, rezitiert er und erhebt das Glas. HOCH! HOCH! HOCH!
HOCHTIEF, GIB und den Architekten, Alexander Obst, verbindet eine lange Geschichte. Vor 20 Jahren schon bauten sie gemeinsam das Haus Geronsee in Gransee. Bereits damals als Projektleiter dabei war Michael Scheuermann. Seine Dankesrede erinnert an überwundenes Knirschen und Baustellenreibung. Mit beeindruckenden Zahlen wartet er auf: 1.700m3 Beton und 300 Tonnen Stahl sind nun hoffentlich für eine halbe Ewigkeit fest miteinander verbunden. Und er rechnet mit der fristgemäßen Übergabe im September 2022.
Bauherr Erik Boehlke wiederum rechnet weiter damit, dass Thilo Warlich bald erscheinen wird. Er dankt ihm in Abwesenheit für dessen Gelassenheit, welche manche Wogen glätten konnte und den Rohbau fristgerecht fertig werden ließ. Und das in den meisten Bereichen mit hervorragender Qualität.
Sein besonderer Dank gilt auch dem GIB Gebäude-Manager Silvio Bartosch, der in schier nicht enden wollenden Nachtschichten nach Lösungen für unlösbare Probleme suchte. Dann ist das ersehnte Buffet eröffnet. Die Gäste sitzen genußvoll bei Speis und Trank.
Plötzlich ist er da: Thilo Warlich, Leiter der HOCHTIEF-Niederlassung Berlin. Er dankt besonders jenen, die bei Schnee, Eis, Regen, Hitze und Staub und die gesamte von Coronaeinschränkungen geprägte Zeit hindurch zuverlässig mit ihrem Können das Haus der GIB-Stiftung errichtet haben und hofft auf eine weiter gute Zusammenarbeit aller für die restlichen Baubabschnitte bis zur Übergabe im September 2022. Applaus.
Allen am Bau Beteiligten gilt der herzliche Dank der GIB-Stiftung.
26.09.2021
Wahlg(es)ang 2021
25.09.2021
GIB veröffentlicht Ergebnis der Zufriedenheitsbefragung 2021
Die Menschen, die bei uns leben, werden durch gesetzliche Betreuer vertreten. Die gute Zusammenarbeit mit diesen Vertretern ist uns wichtig, um unsere Betreuung auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner ausrichten zu können. Zu diesem Zweck haben wir die gesetzlichen Vertreter in den letzten Wochen befragt, wie sie die Betreuung ihres Angehörigen oder Betreuten einschätzen. Zusätzlich haben wir auch bei uns lebende Betreute, die in der Lage sind, selbst die Fragen zu beantworten, befragt.
Aus der Befragung der gesetzlichen Betreuer geht hervor, dass die Beteiligung mit 36 Rücksendungen sehr gering war, was aber aus unserer Sicht Ausdruck einer Grundzufriedenheit ist. Wir freuen uns, dass unsere Arbeit überwiegend positiv gesehen wird. Zu jenen, die Kritik angebracht haben, werden unsere Wohngruppenleitungen in den nächsten Wochen Kontakt aufnehmen, um gemeinsam zu besprechen, wie wir noch besser auf die Bedürfnisse der Betreuten eingehen können.
Alternativ zur Befragung der gesetzlichen Betreuer wurden die bei uns lebenden Betreuten, die in der Lage sind, selbst die Fragen zu beantworten, im Rahmen eines Interviews zu ihrer Meinung von zwei Mitarbeitern des Vorstandsressort Mitarbeiter- und Qualitätsentwicklung befragt.
Die Betreuten, die befragt wurden, waren über die Verfahrensweise und das Interesse unsererseits sehr erfreut und bei einigen Fragen durchaus kritischer in der Beantwortung wie man der nachfolgenden Aufstellung entnehmen kann. Die Betreuten wurden im Abschluss der Befragung gefragt, ob sie eine Rückmeldung zur Auswertung der Zufriedenheitsbefragung wünschen. Das Interesse war hier sehr groß, so dass sie eine Rückmeldung in mündlicher Form zeitnah zur Befragung erhalten haben.